Die Saison für Pflaumen und ihre Schwestern – Zwetschen, Mirabellen und Renekloden – ist kurz. Wer jetzt sein blaues Wunder erleben möchte, sollte zuschlagen und sich mit einem Früchtevorrat eindecken.

PflaumenkundeUrsprünglich stammt die Pflaume aus Kleinasien. Im Gepäck der Römer gelangte sie um ca. 150 v. Chr. in den Mittelmeerraum und verbreitete sich von dort aus über den gesamten Globus.

Mittlerweile sind weltweit über 2.000 Sorten bekannt. Dieses macht eine Einteilung schwierig, denn zwischen den einzelnen Pflaumensorten gibt es oft nur kleine Unterschiede. Für alle gilt: Sie sollten vollständig am Baum ausgereift sein, da sie nur noch wenig nachreifen.

Der weiße Film, der sich auf der Pflaumenhaut bildet, schützt die empfindlichen Früchte vor dem Austrocknen. Wischen Sie ihn erst kurz vor dem Verzehr ab. Generell sind Pflaumen nur wenige Tage lagerfähig. Übrigens: In Europa ist Deutschland größter Produzent und gleichzeitig größter Importeur der Frucht.

 

Die gehören zur Familie

Wenn wir von Pflaumen reden, meinen wir meist die bläulich leuchtenden, runden bis eiförmigen Früchte mit gelbem Fruchtfleisch. Im Allgemeinen sind sie weich und saftig. Als Belegfrüchte für z. B. Blechkuchen oder auch zur Konservierung sind sie wenig geeignet, da sich ihr Fruchtfleisch häufig nur schwer vom Stein ablösen lässt. Ihr geringer Nährwert – 100 g Pflaumen enthalten gerade mal 48 Kalorien – macht sie interessant für die leichte Küche. Besonders verdauungsfördernd sind getrocknete Pflaumen oder Pflaumensaft.


Zwetschen
sind etwas länglicher als Pflaumen und strahlen in einem dunklen Violett. Das saftige, feste Fruchtfleisch löst sich leicht vom Stein. Zwetschen lassen sich gut mitbacken und sind daher ein idealer Belag für Obstkuchen.

Renekloden sind meist grünlich-gelbe, sehr saftige Früchte, die nach der französischen Königin Claudia (frz.: Reine Claude) benannt wurden. Das relativ unattraktive Aussehen und die dünne Schale machen sie für den Handel ungeeignet. Aber für den Genuss direkt vom Baum, als Kompott eingeweckt oder zu Marmelade verarbeitet, ist die dezent herbe Pflaumensorte wunderbar. Achtung: Frisch am Markt gibt es sie nur wenige Wochen – meist von Mitte August bis Mitte September.


Mirabellen
sind klein, rundlich und haben festes, gelb- bis orangefarbenes Fruchtfleisch. Im Geschmack sind sie sehr süß und aromatisch. Hauptsächlich werden sie zum Brennen von Schnaps und Likör verwendet, sind aber auch ideal zum Einmachen und als Kuchenbelag. Ihre Saison ist ebenfalls kurz, meist gibt es sie nur im August.


Susinen,
auch als japanische Pflaumen bezeichnet, blühen sehr früh und werden deshalb in den Mittelmeerländern bereits ab Juni reif. Meist sind die Früchte gelb bis rot. Das Fruchtfleisch ist etwas wässriger als das der anderen Pflaumen und dezent aromatisch. Eine bekannte Sorte ist die „Santa Rosa“.

Trickkiste

Pflaumen auf Eis
Pflaumen einfrieren? Kein Problem: Festfleischige, vollreife Früchte ohne Druckstellen entsteinen, fächerförmig einschneiden und auf einem Tablett anfrieren lassen. Danach in Gefrierbeutel umfüllen und einfrieren.

Klassenunterschied
Achten Sie beim Kauf auf voll ausgereifte Früchte mit weichem Fruchtfleisch und der wachsähnlichen Schicht. Pflaumen der Extraklasse dürfen keine Form- oder Hautfehler aufweisen.

Früchte trocknen
Pflaumen und Zwetschen sind ideal zum Trocknen. Durch den Wasserentzug werden sie über Monate haltbar. Sehr reife Früchte halbieren, entsteinen, Hälften wieder zusammenklappen und im Dörrapparat ca. 12 Std. trocknen.